Nachdem ich im Zuge meiner Ausbildung mit Lochkamera-Fotografie in Berührung kam (diese Bilder entstanden in der Berufschule), wollte ich das auch mal privat machen. Problem: Man kann zwar einen Schuhkarton in eine Lochkamera umbauen, aber das Hantieren mit Planfilm oder Fotopapier ist umständlich und im Alltag nicht realisierbar. Im Internet stolperte ich über eine Seite, wo einer eine alte Rollfilmkamera zur Lochkamera umgebaut hat, und ich beschloss, das auch zu machen. Als mir eine Certo-Phot mit defektem Objektiv in die Hände fiel, entfernte ich das Objektiv und die Lochblende. Den Verschluss stellte ich dauerhaft auf "B". Das Loch fertigte ich aus Coladosen-Blech an, der Lochdurchmesser beträgt 0,3 mm. Ausführliche Anleitungen hierzu gibts zuhauf im Internet, ebenso Berechnungen zur Belichtungszeit (Schwarzschildeffekt!). Die für meine Kamera relevanten Werte habe ich ausgedruckt und auf den Rückdeckel geklebt, damit sie immer zur Hand sind.
Nachdem ich meinen ersten Film vom Entwickeln zurück hatte, zeigte sich, dass ich richtig gerechnet habe, die Bilder sind auf Anhieb was geworden!

Technische Daten meiner Kamera:
Lochdurchmesser: 0,3 mm
"Brennweite": 60 mm
Bilddiagonale: 78 mm
Film: 120er Rollfilm
Abmessungen: 141 x 102 x 75 mm
Gewicht: 420 g