Hier habe ich allgemein etwas über Einwegkameras geschrieben (falls Sie beispielsweise über eine Suchmaschine auf diese Seite gekommen sind).
Wie kommt man auf die Idee, vereinfacht gesprochen, eine Einwegkamera zur Mehrwegkamera umzubauen? Inspiriert wurde ich durch eine zufällig beim Surfen endeckte Seite (welche leider inzwischen vom Netz genommen wurde). Denn die Konica trägt eine Linse mit 17 mm Brennweite, entsprechend beeindruckend sind die Bilder, die mit dieser Kamera gemacht wurden. Die Probleme folgen auf dem Fuss: Einwegkameras waren in Deutschland nie populär, dementsprechend dünn ist das Angebot in den Geschäften. Konicas hab ich hier nie gesehen. Deutsche, die Einwegkameras sammeln, sind offenbar auch nicht im Netz. Nach intensiver Suche im Web hab ich aber einen französischen Sammler gefunden, der mir im Tausch drei gebrauchte Konica Film-in Panorama überlassen hat, die er aus einem Fotolabor hatte. Achja und nochwas: Ich habe mittlerweile einige von diesen Schätzchen hier rumliegen, natürlich originalverpackt... Hier ist also die ausführliche Anleitung, wie man die Pseudo-Panoramakamera in eine wiederverwendbare, vollformatige Kleinbildkamera mit 17-mm-Objektiv umbaut.
Disclaimer: Dieser Umbau kann im Prinzip von jedem durchgeführt werden, es ist jedoch von grossem Vorteil, wenn man über bastlerisches Geschick, Erfahrung im Umgang mit Werkzeug und Gefühl für das Material verfügt. Der Umbau ist, bedingt durch den Aufbau der Kamera, etwas diffiziler als bei den Kodaks. Jeder Arbeitsschritt muss mit grosser Sorgfalt durchgeführt werden, damit keine irreparablen Schäden entstehen. Da diese Kamera keinen Blitz hat, befinden sich im Innern keine spannungsführenden Teile.
Die Rückwand wird von 5 Klammern gehalten: zwei am Boden und drei oben an der Rückwand (weisse Pfeile). Man tut sich leichter, wenn man zuerst die Klammern am Boden löst. Man hebelt die Klammern an der Rückwand ab, indem man einen Schraubendreher in die Löcher steckt und die Klammern vorsichtig zurückdrückt.
Um die Maske zu entfernen, die das Negativformat auf "Pseudo-Panorama"-Format beschneidet (rot eingefärbt), muss die Front der Kamera ab.
Dazu mit einen breiten Schraubendreher die Klammern in den Löchern lösen (gelbe Pfeile). Vorsichtig auseinanderziehen, erst unten, dann oben.
Dann nehmen wir die Teile oben auf dem Kamera-Innenteil ab: Filmtransportrad, Filmzählrad sowie das helle und das schwarze Teil mit der Feder. Natürlich merken wir uns, wie das zusammen war.
Objektiv-Baugruppe abnehmen: Die beiden Halteklammern lösen (grüne Pfeile)
Verschluss-Baugruppe abnehmen: Die beiden Halteklammern lösen (hellblaue Pfeile). Dabei auf die Feder aufpassen, damit sie nicht davonfliegt!
Panoramamaske rausnehmen: Die beiden Halteklammern lösen (dunkelblaue Pfeile). Teil nach hinten rausziehen (und wegwerfen, wird nicht mehr gebraucht).
Jetzt müssen noch die halbkreisförmigen Abdeckungen vor dem Objektiv weg (rot eingefärbt): Wenn man vorn auf die Linse drückt, kommen die Teile des Objektivs hinten aus der Halterung raus. Dann schneiden wir den überflüssigen Kunststoff weg und bauen die Linsen und die Blende wieder ein.
Dann Objektiv-Baugruppe wieder einbauen.
Jetzt werden das schwarze Teil mit der Feder und das helle Teil mit dem Zahnrad, das in die Filmperforation eingreift, wieder montiert. Das Bildzähl-Zahnrad muss noch modifiziert werden: Auf der Unterseite wird der im Bild rot eingefärbte Steg abgeschnitten. Der sorgt sonst nämlich dafür, dass nach dem 12. Bild der Verschluss nicht mehr gespannt wird und der Rest des Films in die Patrone transportiert wird. Knips-Tipps (von Jason M. Vanderhill, übersetzt von mir):
Technische Daten (selbst gemessen): |